Erkrankungen der Nase und Nasennebenhöhlen

Infektionserkrankungen der Nase entstehen meistens im Rahmen einer Erkältung. Diese wird hauptsächlich durch Viren ausgelöst, die eine Schleimhautentzündung und -schwellung der Nase verursachen. Ein Schnupfen ist die Folge. Nisten sich Bakterien noch zusätzlich in die Nasennebenhöhlen und/oder Stirnhöhle ein, entsteht dort eine Schleimhautentzündung und es kann sich ein eitriges Sekret bilden. Da es aufgrund der geschwollenen Nasenschleimhaut nicht richtig abfliessen kann, kommt es zu einem schmerzhaften Druck im Gesicht, der Geruchssinn ist gestört und ein allgemeines Krankheitsgefühl plagt die Betroffenen. Auch Nasenpilze können sich in den Nebenhöhlen einquartieren und zu Nasenerkrankungen führen.

Nasennebenhöhlenentzündungen werden durch anatomische Besonderheiten wie Nasenpolypen oder eine Nasenscheidewandverkrümmung begünstigt. In diesen Fällen kann eine Operation Abhilfe bei den Beschwerden schaffen.

Eine Allergie, insbesondere Heuschnupfen, ist eine weitere Nasenkrankheit, die vielen Menschen Beschwerden bereitet. Bei einem Heuschnupfen leiden Allergiker vor allem im Frühling und Sommer, wenn die Baum- und Gräserpollen durch die Luft fliegen. Typisch ist eine ständig verstopfte oder laufende Nase. Durch die gereizte Nasenschleimhaut ist die Nase in ihrer Funktionsweise eingeschränkt. Gute Heilungschancen bestehen bei einer Hyposensibilisierung, bei welcher der Körper langsam an den Allergieauslöser (Allergen) gewöhnt wird. Diese Therapie wird nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.

Wenn Blut aus der Nase rinnt, ist das erst einmal erschreckend. Bei Nasenbluten liegen in den meisten Fällen aber nur harmlose Ursachen vor, beispielsweise kleine Verletzungen der Nasenschleimhaut. Nur selten steckt ein Tumor in der Nase dahinter, der sowohl gut- als auch bösartig sein kann.

Da die äussere Haut der Nase im Laufe des Lebens einer Menge Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, können sich auf dem Nasenrücken gutartige Hautveränderungen oder ein Hautkrebs bilden. Schwerere Nasenkrankheiten werden stets in ärztlicher Obhut behandelt. Die Heilungschancen sind je nach Tumortyp und Krebsstadium unterschiedlich.

Beim Fussball, bei Schlägereien oder Stürzen ist besonders die Nase in Gefahr: Sie kann durch ihre herausragende Lage im Gesicht schnell brechen. Ein Nasenbruch wird in komplizierten Fällen operativ behandelt, bei unkomplizierten Brüchen reicht eine Schiene oder ein Gipsverband.

Es gibt jedoch auch weniger bekannte Nasenkrankheiten: Die sogenannte Stinknase  ist eine weitere Nasenkrankheit, welche die Nasenfunktion und somit auch die Lebensqualität deutlich einschränkt. Bei dieser schwer behandelbaren Erkrankung ist die Nasenschleimhaut, meistens aufgrund eines übermässigen Gebrauchs von Nasensprays stark geschädigt und beginnt sich zu zersetzen. Bakterien siedeln sich an und sorgen für unangenehme Gerüche aus der Nase. Die Ursachen sind weitestgehend ungeklärt. In den meisten Fällen ist der Missbrauch von abschwellendem Nasenspray. Grund für die Entstehung dieser Nasenkrankheit, seltener eine erbliche Veranlagung oder vorhergehende Nasenoperationen.

Die Ursache für Schnarchen kann ebenfalls im Bereich der Nase liegen. Polypen, Allergien oder eine verbogene Nasenscheidewand sind nur einige Gründe für das nächtliche Sägen und kaum je der alleinige Grund! Nicht nur die eigene Schlafqualität kann durch Schnarchen beeinträchtigt werden, auch der Partner leidet oft mit. Mit einigen Massnahmen, die jeder selber durchführen kann, kann das Schnarchen meist verbessert werden. Bei starken Fällen sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Schnarchen / Schlafstörungen

Allergien nehmen in unserer Bevölkerung immer mehr zu und werden oftmals nicht ausreichend erkannt und behandelt. Heute leiden 25-30% der Bevölkerung an allergischen Beschwerden. Nebst der allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) spielen auch das allergische Asthma und die Nahrungsmittelallergie eine grosse Rolle. Das Risiko für die Entwicklung von Allergien beträgt 20-40%, wenn ein Elternteil Allergiker ist, steigt auf 60-80%, wenn beide Eltern betroffen sind.

Zunächst werden Allergien in unserer HNO-Praxis genau diagnostisch aufgearbeitet, denn nur die exakte Kenntnis der verursachenden Allergene erlaubt auch eine sinnvolle Behandlung, die mit Informationen zur Allergenvermeidung beginnt, gefolgt von symptomatischer Behandlung der Beschwerden. Im weiteren Verlauf kann sich eine Immuntherapie anschliessen, eine sublinguale (SLIT) oder subkutane (SCIT) Hyposensibilisierung.

Schon im Kindesalter ist eine rechtzeitige Erkennung und zielgerichtete Therapie notwendig. Damit lässt sich oftmals eine Neusensibilisierung vermeiden und einem Etagenwechsel bis hin zum Asthma vorbeugen.

Untersuchungsmethoden:

  • Prick-Test
  • RAST (Bluttest zur Antikörperbestimmung)
  • Nasale Provokationstests